Buchungshotline: +49 (0) 4644 - 70 91 000

Suchen und Buchen

Suchen und Buchen

Im Ostseebad Schönhagen haben Sie immer eine große Auswahl an Unterkünften: Zu Ihren Gastgebern

Winterbaden in Schönhagen

Eisgekühlt, aber glücklich

Während sich die meisten Menschen in der kalten Jahreszeit nur dick eingepackt an den Ostseestrand trauen, gibt es auch diejenigen, die Wind und Wetter trotzen, sich die Badeklamotten anziehen und sich ins kalte Wasser begeben. Eisbaden wird immer beliebter. „Warum nur?“ – das werden sich die meisten fragen.

Einfache Antwort: „Weil es glücklich macht!“

Durch den Kälteschock werden Adrenalin und Endorphine freigesetzt, die ein euphorisches Glücksgefühl auslösen. Das winterliche Bad ist allerdings nur etwas für gesunde Menschen. Wer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet, sollte den Winterbadenden lieber nur vom Strand aus zuschauen. Auf jeden Fall sollte das Bad im kalten Wasser nicht zu lange dauern. Einige bleiben nur einige Sekunden im Wasser, andere bis zu wenigen Minuten. Anschließend sollte man sich wieder aufwärmen – jedoch nicht zu schnell, sonst macht der Kreislauf schlapp.

Mein Weg zum Winterbaden

Nicole Brüggen, Teamleitung der Tourist-Information Schönhagen, gehört seit dem Winter 2022/23 auch zu den Winterbadenden und hat sich gut darauf vorbereitet:

© Nicole Brüggen
Herz Eisloch © AdobeStock | PhotoRK

„Mein Partner hat sich bereits seit zwei Wintern mit einer befreundeten Rettungsschwimmerin einmal in der Woche in die eisige Ostsee gewagt. Ich bislang noch nicht. Nun zog seine „Mitschwimmerin“ vergangenen Herbst weg. Da habe ich beschlossen, zukünftig mit ihm zu jeder Jahreszeit schwimmen zu gehen. Also begann ich meinen Körper mit kalten Duschen nach und nach an die Kälte zu gewöhnen: langsam von unten nach oben. Dabei habe ich immer darauf geachtet, gleichmäßig ein- und auszuatmen. So habe ich gelernt, auch bei kaltem Wasser nicht hektisch zu atmen.

Angebadet habe ich dann das erste Mal am 1. Mai bei etwa 14° C Wassertemperatur. Von da an ging es mit der Temperatur sowieso bergauf – der Sommer stand ja vor der Tür. Nach Feierabend ging es nun regelmäßig in die Ostsee, aber auch jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen einmal kurz in den Gartenpool. Bis September keine große Herausforderung, doch dann sanken die Temperaturen. Es wurde herbstlicher, der Wind frischte auf und ich fragte mich doch hin und wieder, warum ich mir das eigentlich antue. Aber jedes Mal, wenn ich wieder aus dem Wasser kam, wusste ich, warum: Es macht einfach glücklich und auch ein kleines bisschen süchtig!

Beim Eintauchen in das kalte Wasser spüre ich nur den Augenblick, der Alltag verschwindet im Hintergrund und ehrlich gesagt, ist kalt duschen schlimmer als langsam in die kalte Ostsee hineinzugleiten. Seit November/Dezember beträgt die Wassertemperatur etwa 4-5° C. Bei diesen Temperaturen vermeide ich es unbedingt, mit dem Kopf unterzutauchen, manchmal trage ich sogar eine Mütze – je nachdem, wie kalt die Luft ist. Außerdem trage ich Neoprenschuhe. Die schützen meine Füße vor der Kälte (denn die Füße sind ja am längsten im Wasser), geben mir aber auch Halt im Wasser, da der Untergrund häufig auch etwas steinig ist.

Wie lange ich im Wasser bleibe, hängt von meiner Tagesform ab. Ich achte da auf meinen Körper. Durch die Kälte entsteht ein Kribbeln im ganzen Körper und es wirkt zunächst irgendwie entspannend. Sobald es jedoch anfängt, unangenehmer zu werden, verlasse ich das Wasser, trockne mich ab und ziehe mich schnell wieder warm an. Hierbei habe ich vor allem meinen Strandponcho lieb gewonnen, da er mich etwas vor dem Wind schützt.

Mittlerweile ist das Winterbaden ein regelmäßiger Termin in meinem Alltag geworden. Einen festen Tag dafür habe ich nicht, jedoch versuche ich, mindestens einmal pro Woche in die Ostsee zu gehen. Wenn es jedoch zu windig ist oder regnet, warte ich lieber auf etwas besseres Wetter. Dabei gilt jedoch immer: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, denn verzichten möchte ich auf dieses Ritual mittlerweile nicht mehr.“

Die meisten Winterbadenden gehen das ganze Jahr über ins Meer und trainieren regelmäßig.

 

>>Wichtig sind nicht nur Mut und gute Nerven, sondern vor allem auch ein gesunder Kreislauf. Empfehlenswert ist es, sich einmal ärztlich durchchecken zu lassen.<<

Tipps für das erfolgreiche Winterbaden

  • Als Training kalt duschen und dabei langsam und gleichmäßig ein- und ausatmen.
  • Spätestens im Herbst mit dem regelmäßigen Baden anfangen, um sich langsam an die sinkenden Temperaturen zu gewöhnen.
  • Nicht ins kalte Wasser springen, sondern langsam hineingehen.
  • Nie alleine gehen, da immer die Gefahr besteht, einen Kälteschock zu erleiden. Außerdem macht es mit mehreren Personen noch mehr Spaß.
  • Das eisige Bad sollte maximal einige Minuten dauern. Auch wenige Sekunden sind ok und die Ausschüttung der Glückshormone beginnt auch schon bei einem kurzen Bad.
  • Nicht mit dem Kopf untertauchen, ggf. eine Mütze aufsetzen.
  • Nach dem Bad zügig abtrocknen und anziehen.
Eisbaden Mann ©AdobeStock | DZiegler