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Auf den Spuren der Vergangenheit

Ausgrabungen - Schönhagen 3.000 v. Chr.

60 Forscher von acht Institutionen, darunter die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, kooperieren in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt zur Archäologie.

Der Sonderforschungsbereich 1266, bekannt als "TransformationsDimensionen", widmet sich der interdisziplinären Erforschung von Transformationsprozessen in prähistorischen und archaischen Epochen (15.000 v. Chr. - 1 n. Chr.). Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Wechselwirkungen und Interaktionen zwischen Menschen und der Umwelt, welche die Entwicklung von Wildbeutergesellschaften, frühen Gartenbauern und Ackerbauern im späten Pleistozän bis hin zur Entstehung früher Staatsstrukturen beeinflussen.

Der Forschungsschwerpunkt ist somit frühe sesshafte Gesellschaften, die Gartenbau und Weidewirtschaft betrieben.

KI-generiert

Neben Oldenburg-Dannau, Duvensee, Parchim-löddigsee und Brunau war Schönhagen in Brodersby eine der Grabungsstätten der Phase 1 des „Teilprojektes C1 zum Thema spätmesolithische und neolithische Transformationen in der nordmitteleuropäischen Tiefebene“.

Der Grabungsleiter und Archäologe Dr. Jan Piet Brozio konnte im Spätsommer 2017 in der Nähe des Spielplatzes gemeinsam mit den Student:innen der Ur- und Frühgeschichte der Christian Albrecht Universität Kiel, über 2.500 Fundstücke bergen. Darunter Keramikscherben, Knochen und Beile.

Die Artefakte gaben den Hinweis auf einen über 5000 Jahre alten Siedlungsplatz aus dem Zeitraum 2800 – 2500 v. Chr. (der sogenannten Store Valby Phase), der auf einer ehemaligen Ostsee-Insel lag. 

Während dieser Phase wurden in Skandinavien charakteristische trichterförmige Keramikgefäße hergestellt und verwendet, die typisch für die Trichterbecherkultur sind.

  • Die Ergebnisse der Ausgrabung wurden am Freitag den 10.11.2017 um 17 Uhr in der Tourist-Information Schönhagen mit dem Titel „Leben am Meer… ein 5000 Jahre alter Wohnplatz in Schönhagen“ präsentiert.
  • Auf der 750 Jahr Feier der Gemeinde Brodersby 2018 gab es einen Informationsstand bei dem über Wissenswertes über die neolithische Geschichte des Ortes gelehrt wurde.

In Phase 2 des Projekts werden zusätzliche Regionen wie die dänischen Inseln, das polnische Tiefland und die nordwestdeutschen Feuchtgebiete einbezogen, um strukturelle Vergleiche mit anderen Entwicklungen zu ermöglichen. Es wird weiterhin die Entwicklung von Menschen und Umwelt im 3. Jahrtausend v. Chr. untersucht, insbesondere in Regionen des Baltikums und der nordeuropäischen Tiefebene.

Durch Feldaktivitäten wie Prospektionen und Ausgrabungen sollen neue Fundstellen gefunden und erforscht werden, um ein umfassenderes Verständnis der Transformationsprozesse in der Region zu gewinnen und großräumige Transformationsmodelle zu entwickeln.

Aktuell wird immer noch nach Mustern zur absoluten Bestimmung der Bevölkerungsdichte ermittelt.


Der Weg zum "Ostseebad Schönhagen"

Aufteilung der Gebiete

Auf alten Landkarten zwischen dem 16.-18. Jahrhundert, kann man erkennen, dass das Gebiet um Schönhagen abwechselnd in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt wurde. Dies resultierte aus den häufigen Besitzerwechseln des damaligen Hofes Schönhagen, wodurch nicht immer alle zugehörigen Höfe, Dörfer und Katen zusammen mit dem Hof verkauft wurden. Diese Veränderungen in der Besitzstruktur führten zu einer Neugestaltung der Gebietsgrenzen auf den historischen Landkarten.

1711 war Schönhagen beispielsweise noch ein Meiershof und war zusammen mit dem Dorf Höxmark (bestehend aus sechs Höfen und 3 einzelnen Katen in „Nordhagen”) im Besitz vom Gut Olpenitz.

Die Namen dieser Höfe und Katen gibt es als Flurbezeichnungen teilweise heute noch.

Der Holmer Weg umrandet das frühere “Holm”. Heute gibt es alternativ die Flurbezeichnung “Schönhagen Holm”, wonach auch die Schaltanlage vor dem Günter-Remien-Ring benannt wurde.

Den Günter-Remien-Ring, Am Mittelkamp und Am Brekenbarg gibt es erst seit den 90ern. Anstelle des derzeitigen Günter-Remien-Ring stand zuvor nur ein einzelnes Chalet namens Kiek in.


Sturmfluten

Ostseesturmhochwasser 1872

KI-generiert

Die meisten Hochwasser entlang der Ostseeküste werden umgangssprachlich als Sturmfluten bezeichnet. Doch aufgrund des geringen Tidenhubs in der Ostsee gibt es keinen signifikanten Flutwasserstand, der verstärkt werden könnte. Stattdessen sind Sturmhochwasser durch starke Stürme verursacht. Daher lautet die korrekte Bezeichnung: Sturmhochwasser.

Das schlimmste dokumentierte Sturmhochwasser ereignete sich am 12./13. November 1872 mit einem Scheitelwasserstand von bis zu 3,5 m über Mittelwasser bzw. etwa 3,3 m über Normalnull.

Ein heftiger Sturm aus Südwesten, typisch für November, verursachte massive Wellen in der Ostsee, die Richtung Finnland und Russland drückten. Gleichzeitig drängten die Fluten der Nordsee in die westliche Ostsee. Dann änderte sich plötzlich die Windrichtung, und ein Orkan aus Nordwesten entstand. Die Ostsee zog sich zurück. Das gestaute Wasser floss nur langsam in die Nordsee ab, was zu einem Anstieg der Pegelstände an der Ostseeküste von Eckernförde bis Usedom führte.

Das Ostseesturmhochwasser von 1872 traf Ortschaften an der Küste, wie Schönhagen, schwer. Es verursachte massive Überschwemmungen, Zerstörung von Häusern und Küstenlinien sowie beträchtliche Schäden für die Bewohner. Diese Naturkatastrophe war für die betroffenen Gemeinden verheerend und führte zu zahlreichen Opfern sowie langfristigen wirtschaftlichen Folgen.

Als Reaktion darauf wurden verstärkte Maßnahmen zum Schutz vor Sturmfluten und Küstenschutz implementiert, um die Bevölkerung besser vor ähnlichen Ereignissen zu schützen.

In Maasholm, Arnis, Kappeln wurde die Hochwassermarke in Form einer Tafel an verschiedene Gebäude angebracht, sodass man sich den Wasserspiegel bildhaft vorstellen kann.

Aufgrund der Tatsache, dass das Sturmhochwasser von 1872 den bislang höchsten gemessenen Wasserstand in der deutschen Ostsee erreichte, dient dieser Pegel, mit Ausnahme einiger Boddengebiete, als Referenzwert für die Planung von Küstenschutzbauwerken.

Dieses Jahrtausendereignis würde heutzutage in ähnlichem Ausmaße wesentlich größere Schäden anrichten, da die Küstengebiete dichter besiedelt sind als seinerzeit.

Sturmflut im Oktober 2023

Nach der verheerenden Sturmflut im Oktober 2023 entlang der Ostseeküste erlitt der Hauptstrand in Schönhagen erhebliche Schäden an Stranddünen, Uferbefestigungen, Deichen und der Promenade. Sofortige Reparaturen wurden eingeleitet, um die beschädigte Infrastruktur des Küstenschutzes wiederherzustellen. Bürgermeister Dieter Olma hat sich mit dem Kreis und den Fachbehörden abgestimmt, um das weitere Vorgehen zur Ertüchtigung des Küstenschutzes zu planen. Insgesamt entstand ein Schaden von rund zwei Millionen Euro. Zusätzlich wurden Anträge für Verbesserungen des Küstenschutzes gestellt, um die Region besser gegen zukünftige Sturmfluten zu schützen

12./13.01.1987

Am 12. Januar 1987 kam es ebenfalls zu einem nennenswerten Ereignis.

Entlang der Ostseeküste kam es zu einem langanhaltenden Oststurm, mit einem Höchststand von 673 cm am Pegel Wismar. Ein Tiefdruckgebiet über dem Skagerrak verstärkte sich und zog in südöstlicher Richtung weiter. Am 8. Januar traf ein NW-N-Sturm auf die Küste der Wismarschen und Pommerschen Bucht. Starke Winde und extrem kalte Luftmassen führten zu Sturmböen. Der Höchststand der Sturmflut wurde in verschiedenen Küstenstädten registriert, wie Sassnitz und Świnoujście. Die Wasserstände blieben über dem Referenzpegel für mehrere Stunden erhöht. Am 12. Januar erreichten die Wasserstände erneut ihren Höhepunkt, bevor sie allmählich sanken.

Das Windstauereignis führte zu einer Verringerung der Brandungsenergie und damit zu einem geringeren Rückgang an den Steilküsten Schleswig-Holsteins. Die Prognose war ein Rückgang von 4 m, jedoch betrug der tatsächliche Abtrag im Mittel über den gesamten Steilküstenabschnitt nur 1,6 m.

Küstenschutz

Fachplan zum Küstenschutz der Ostseeküste

Der Fachplan zum Küstenschutz der Ostseeküste beschreibt verschiedene Abschnitte des Küstenschutzes entlang der Ostseeküste, insbesondere im Bereich der Schlei. Es werden Überflutungsszenarien für verschiedene Hochwassereignisse (HW20, HW100, HW200) sowie die potenziellen Auswirkungen auf Schutzgüter und die Bevölkerung dargestellt. Die Berechnungen basieren auf verschiedenen Datenquellen wie Geländemodellen, Wasserstandsdaten und Informationen zu Schutzgebieten. Zudem werden die Verfahren zur Ermittlung der Vulnerabilität und Risikokarten erläutert. Insgesamt werden die potenziellen Risiken durch Hochwasser entlang der Ostseeküste analysiert und dargestellt, einschließlich der möglichen Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Wirtschaft.

Die Prognose für den Bereich Olpenitz, Weidefeld und Schönhagen zeigt, dass bei einem Wasserstand mit einem Wiederkehrintervall von 100 Jahren eine Überflutung von insgesamt 3097 Hektar im Abschnitt der Schlei führen würde. Dies hätte Auswirkungen auf etwa 2300 Menschen. Im Falle eines Wasserstands mit einem Wiederkehrintervall von 200 Jahren würden insgesamt 3182 Hektar überflutet, was etwa 2524 Menschen betreffen würde.

In Bezug auf den spezifischen Küstenschutz in Schönhagen werden verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung und Stabilisierung des Badestrandes genannt. Dazu gehören die Aufspülung von Sand und der Bau von Buhnen. Im Jahr 1987 wurden drei Buhnen neu gebaut. Diese Buhnen hatten eine Länge von etwa 35 Metern, eine Breite von etwa 5 Metern im Fußbereich und 7 Metern im Kopfbereich. Ihr Abstand zueinander beträgt etwa 65 Meter. Die Buhnen bestanden aus Findlingen ohne Vliesunterlage, mit einem Gewicht von ungefähr 1,0 bis 1,5 Tonnen pro Stück, hatten eine Böschungsneigung von etwa n= 1:3 bis 1:4. und reichen von einer Wassertiefe von -0,50 Metern bis +1,50 Metern NHN im Strandbereich.

Im Jahr 2004 wurden drei Buhnen saniert und zusätzlich vier neue T-Buhnen errichtet, bei denen das T-Stück 12,0 m lang und 2,5 m breit war.

Sandaufspülungen und Buhnen

Aufgrund mangelnder Verfügbarkeit eigener Sandvorkommen vor der Küste, dem sturmflutabhängig unkalkulierbare kurzfristige Bedarf an großen Sandersatzmengen sowie Naturschutz-Erwägungen für die möglichen Entnahmestellen, sind bisher (Stand 2015; Quelle: "Fachplan Küstenschutz Ostseeküste" vom LKN.SH) keine Sandaufspülungen als Küstenschutzmaßnahme an der Schleswig-Holsteinischen Ostseeküste vorgenommen worden.

Manche Küstenorte wendeten daher Sandaufspülungen mit auf Seewege importiertem Sand.

Zur Verbesserung und Stabilisierung des Badestrandes wurden im Zuge des Buhnenbaus im Jahr 2004 auch in Schönhagen 30.000 m³ Sand aus Dänemark auf einer Strandlänge von ca. 500 m im Bereich von NHN -0,50 m Wassertiefe bis NHN +1,50 m aufgespült. Dadurch konnte die Strandbreite auf rd. 100 m verdoppelt werden.

Schneekatastrophe 1978/79

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Am Morgen des Donnerstags, dem 28. Dezember 1978, herrschte typisches Weihnachtstauwetter, mit Temperaturen um etwa zehn Grad über Null.

Am Abend wurden komplexe meteorologische Bedingungen ausgelöst, die über mehrere Tage hinweg zusammenkamen. So trafen stabiles Hochdruckgebiet über Skandinavien und ein Tiefdruckgebiet aus dem Rheinland über der Ostsee aufeinander. Dies führte zu einem starken Sturmfeld mit konstanten Ostwinden von Stärke 8-10, die zeitweise Böen von bis zu 12 erreichten.

Luft aus Hochdruckgebieten strömt gewöhnlich in Gebiete mit Niedrigdruck. Auf der Nordhalbkugel dreht sich die Luft um den Kern des Hochs im Uhrzeigersinn und wird dabei vom Hochdruckgebiet weggedrückt. Diese Zusammenkunft führte zu einem plötzlichen Kälteeinbruch. Fast fünf Tage dauerte der Schneefall an.

Eine dermaßen extreme Unterschiedlichkeit der Temperaturen innerhalb sehr geringer Entfernungen von etwa jeweils nur 100 km mit langsamer Verlagerung gen nach Süden, mit stürmischen Winden zu beiden Seiten der Front hin, war bis dato unbekannt. Dadurch hatte auch die Wettervorhersage anhand der Sattelitenbilder nur normalen Schneefall vorhersagen können, ohne Sonderwarnung.

Noch am selben Abend gab es einen Massenzusammenbruch der Stromversorgung und in 66 Dörfern gingen die Lichter aus und damit auch die Heizungen, Melkmaschinen, Klimaanlagen für die Schweineställe, Fütterungs-Automaten für Rinder, Infrarotanlagen der Hühnerstelle und Ferkelaufzuchtbetriebe. Das Gewicht des Eises auf den freihängenden Kabeln, hatte die Freileitungen zerstört. Die Masten knickten um, wie Streichhölzer. Häuser, die von eigenen elektrischen Pumpen mit Trinkwasser versorgt wurden, waren auf die Hilfe ihrer Nachbarn angewiesen.

Am nächsten morgen wurde die Hälfte aller Soldaten in die Kasernen bestellt. UM 11:28 Uhr löste der erste Kreis den Katastrophenalarm aus. Vorsorglich wurde das Telefonnetz abgestellt, damit der Batteriestrom für den Katastrophenschutz reichen würde.

KI-generiert

Durch die Zusammenhängende Sturmflut war der Deich zwischen dem Marinestützpunkt Olpenitz und dem benachbarten Ostseebad Schönhagen stark gefährdet. Es wurden über 400 Sandsäcke verbaut, dennoch reichten diese nicht aus. Glücklicherweise konnte das Ufer mit zusätzlichem losen Sand gehalten werden.

Die Krone des Strandwalles wurde über eine Strecke von 10 Metern so stark abgetragen, dass das Wasser darüber schwappte. Die Sturmflut riss bis zu 15 Meter von der Steilküste bei Schönhagen ab, sodass ein Landwirt einen Verlust von einem halben Hektar Nutzfläche verzeichnete.

Die Häufigkeit hoher Ostseewasserstände

alle 150 Jahrehöher als 2,85 m
alle 17 Jahrehöher als 2,00 m
alle 9 Jahrehöher als 1,75 m
alle 6 Jahrehöher als 1,50 m
  • bei Voll- und Neumond kann der Wasserpegel an der Ostsee leicht ansteigen, dieser Anstieg ist jedoch normalerweise nicht so ausgeprägt wie in Meeresgebieten mit starken Gezeiten wie der Nordsee.
  • Sturmfluten treten immer zwischen Oktober und März auf.